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Mehrere Polaroid-Fotos von Dinovas Aktivitäten auf dem chinesischen Markt in den 90er Jahren.

Dinova Fernost – Erste Schritte in China

In Teil 1 unserer Report-Serie „Dinova Fernost – Dino oder Drache?“ berichteten wir davon, wie es zu der Dinova-Expansion nach China kam. Uwe Senftleben erzählte uns, welche Bedingungen der Markt Vorort mit sich brachte.

Erste Objektbesichtigung

Mit den gesammelten Erkenntnissen zum Stand des chinesischen Marktes entschieden sich die beiden Dinova Facharbeiter Herr Wirth und Herr Senftleben dazu einige Objektbesichtigungen in Shanghai vorzunehmen. Auch hierbei wurde deutlich, dass man in Sachen Verarbeitung und technischem Know-how in China noch deutlich hinter dem deutschen Wissensstand lag. So wiesen viele Fassaden Schwindrisse oder Verfärbungen vor und wurden entsprechend mit unserem Dinova Dinogarant-System beraten. Herr Senftleben und Herr Wirth begutachteten eines der ersten Dinova Objekte in China – ein Fabrikgebäude mit 1.500 m² Fassadenfläche. Grundiert wurde mit Tiefgrund W und anschließend erfolgte ein doppelter Anstrich mit Dinodur. Da auf der Baustelle kein Wasser vorhanden war, konnte der Voranstrich nicht verdünnt werden. Demnach war natürlich der Verbrauch hoch und die Verarbeitung bei 30 Grad Außentemperatur schwer. „Die kurzflorigen, chinesischen Malerwalzen mit dünnem Kern taten ihr Übriges dazu“, merkt Uwe Senftleben an. Dennoch sprachen sich die ausführenden Maler lobend für die gute Qualität der Dinova Produkte aus, war diese hohe Qualität alles andere als gewohnt.

Prestigeobjekte in Shanghai

Ein weiteres Objekt war die U-Bahn Station Xujiahui, welche auch heute noch einen Verkehrsknotenpunkt in Shanghai darstellt. Grundiert wurde ebenfalls mit Tiefgrund W und bei der Deckbeschichtung entschied man sich für Dinomatt in einem hell abgetönten Farbton. Die Verarbeitung wurde auf Beratung der Dinova Fachkräfte mit einem Airless-Spritzgerät vorgenommen. Ein wirklich interessantes Objekt für Dinova stellte die Shanghai Free-Trade Zone dar. Hierbei ging es um 8.000 m² Außenfläche, welche in weinrot, hellblau und weiß beschichtet werden sollte. Es wurde die höchste Qualitätsstufe mit guter Lichtbeständigkeit gefordert. „In dieser sogenannten Freihandelszone können ausländische Hersteller entsprechende Fabrikations- und Betriebsgebäude erstellen. Hierbei handelte es sich meist um Unternehmungen aus Hongkong, den Philippinen und Taiwan“, erklärt Uwe Senftleben. Bei Besichtigung der Objekte wurde deutlich, dass es in China zu dieser Zeit kein Malerhandwerk wie wir es kennen zu geben schien. Bei vielen Malern mangelte es erheblich an Fachwissen. Um dem entgegen zu wirken, nutzten Herr Wirth und Herr Senftleben einen ihrer zehn Tage in China für eine technische Produktschulung des Verkaufsteams von Shanghai Dinova Ltd.. So waren die Kollegen von nun an in der Lage das Erlernte an die Kundschaft weiterzugeben.

Polaroids von chinesischen Malern, die sich mit einfachen Strick von der Spitze eines Wasserturmes abseilen

Hoch hinaus am Musterobjekt Wasserturm

Die ersten Eindrücke aus China waren für unsere deutschen Fachkräfte natürlich surreal und man kann schon sagen, dass sich Herr Wirth und Herr Senftleben zu diesem Zeitpunkt „wie in einer anderen Welt“ befanden. Als es dann an das Muster für das Bauvorhaben des Oriental Pearl Towers ging, wurde relativ schnell deutlich, dass selbst in der Musterlegung unterschiedliche Auffassungen in Deutschland und China herrschten. Während in Deutschland Musterplatten oder vielleicht sogar Musterwände gestaltet werden, erwartete man in China gleich ein Musterobjekt in Form eines Wasserturms. Hier mussten Neuverspachtelung, Betonsanierung und Neuanstrich vorgenommen werden. Uwe Senftleben war heilfroh, dass er nicht selbst mit Hand anlegen musste. Der Wasserturm wurde nämlich nicht mit den dort üblichen, schwingenden Bambusgebilden eingerüstet.

Stattdessen wurden vom Dach des Turms drei Stricke herabgelassen, an denen die Maler festgeknotet und hochgezogen wurden. Sicherheit gewährten lediglich die provisorisch aufgespannten Fangnetze im Unterbereich. „Eine Vorgehensweise, die uns zu sagenhaftem Erstaunen brachte“, erzählt Senftleben mit ernster Miene. Auf Nachfrage wurde versichert, dass diese „Hochseilakrobatik“ in bis zu 200 Metern Höhe ausgeübt würde und in China nicht untypisch sei.

Polaroids zum Vergleich des Wasserturms vor und nach dem Anstrich

Am Ende ging die Sache Gott sei Dank ohne Verletzte über die Bühne. Der Wasserturm wurde mit Siloxan Fassadensiegel grundiert und anschließend mit blau abgetöntem Dinogarant Multi Top gestrichen. Das Musterobjekt überzeugte den Auftraggeber des geplanten Fernsehturms und Dinova erhielt den Auftrag zur Beschichtung von 8.000 m² Säulen und Träger. Knapp ein Jahr nach seinem letzten Auslandseinsatz in China reiste Uwe Senftleben als Fachkraft für Dinova erneut nach Shanghai, dem „Tor zur Welt“. Damals noch in der Funktion eines Anwendungstechnikers, wurde der heutige Leiter für Servicetechnik Mischanlagen als Bauleiter bei dem neu gewonnenen Großobjekt eingesetzt. Sechs Wochen lang sollte Herr Senftleben die Arbeiten auf der Großbaustelle des Oriental Pearl Towers überwachen. Dabei war es vorgesehen, dass er im damals größten Fernsehturm Asiens Probeflächen anlegt und die „Malergesellen“ Vorort einarbeitet. Problemlos sollte dies aber nicht ablaufen.

Mit welchen Schwierigkeiten unser Mann zu kämpfen hatte, welches weltberühmte Prestigeobjekt Dinova in China beschichten durfte und wie sich die Expansion nach China bis heute entwickelt hat, erfahren Sie in unserem nächsten Teil „Dinova Fernost – Großbaustelle Oriental Pearl Tower“. Bleiben Sie dran.