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Dinova Farbeimer – Mogelpackung?

Was fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie diese Abbildung eines Dinova Farbeimers sehen? Das ist doch eine Mogelpackung! Oft werden wir von Kunden auf unsere Füllmenge in den Dinova Farbeimern angesprochen. Gerade bei unseren 12,5-Liter-Gebinden fällt es zunehmend auf – da ist noch Luft nach oben! Gemeint ist nicht etwa die Qualität der Farbe, der viele Kunden seit Jahren blind vertrauen, sondern viel mehr die Füllhöhe im Eimer. Warum das so ist, möchten wir für Sie einmal näher erläutern.

Der hohe Kopfraum bei Dinova Farbeimern hat mehrere Vorteile. Deckelanhaftungen werden vermieden und Abtönungen können direkt im Eimer erfolgen.

Vorweg sei gesagt, dass es sich nicht um eine Mogelpackung handelt. Bei Dinova ist auch tatsächlich das drin, was drauf steht. Die Produktion unserer Farben erfolgt in Rührwerken mit einer Kapazität von bis zu 30 Tonnen. Moderne Produktionsanlagen übernehmen anschließend die automatisierte Abfüllung in unsere Gebinde und tragen damit Sorge für eine korrekte Füllmenge. Während des gesamten Abfüllprozesses wird die Füllmenge mittels Gewichtserfassung überprüft. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat dies gesetzlich festgelegt. Die Nennfüllmenge einer Charge darf im Durchschnitt nicht unterschritten werden. Bei einzelnen Farbeimern sind Abweichungen in einem gewissen Rahmen jedoch zulässig. Die maximal zulässige Minusabweichung ist in §22 der Fertigpackungsverordnung geregelt. So darf beispielsweise bei einer Nennfüllmenge von 12,5 Liter die Minusabweichung maximal 188 Milliliter betragen. Mit dem bloßen Auge ist diese geringe Differenz kaum zu erkennen – das kann somit auch nicht der Grund für den hohen Kopfraum sein. Tatsächlich aber haben unsere eingesetzten Kunststoffeimer ein Füllvolumen von bis zu 18 Liter.

Warum setzen wir Farbeimer mit so hohem Kopfraum ein?

Die Gründe für den Einsatz eines Eimers mit größerem Füllvolumen liegen auf der Hand. Bis die Produkte vom Farbenhersteller über den Fachhandel beim Endverbraucher bzw. der Baustelle ankommen, werden sie mehrfach umgelagert und von A nach B transportiert. Beim Transport kann es schon einmal vorkommen, dass die Farbe im Eimer schwappt. Gebinde mit einer geringen Deckelhöhe und einem Füllvolumen nahe der tatsächlichen Füllmenge sind anfälliger für Deckelanhaftungen. Die Farbe trocknet also am Deckel des noch geschlossenen Eimers. Öffnet der Maler nach einiger Zeit das Gebinde, bröckelt die Farbe vom Deckel ab und die festen Klumpen landen im zu verarbeitenden Material. Reklamationen sind die Folge, denn der Maler muss die Farbe vor der Verarbeitung mühevoll sieben und von den Farbklumpen trennen. Bei Farbeimern mit einem höheren Füllvolumen kommt es erst gar nicht zu den lästigen Deckelanhaftungen.

Geradezu einleuchtend ist die Entscheidung für Eimer mit größerem Füllvolumen beim Thema Abtönungen. Wenn wir unsere Eimer bis unter die Deckel mit Farbe füllen würden, bliebe dem Kunden keine Möglichkeit mehr, das Produkt mit dem DinoMix-System oder mittels DinoColor Abtönpasten in seinem Wunschfarbton zu mischen. Mit ausreichend Kopfraum im Farbeimer spielt die Zugabemenge keine Rolle mehr und so lassen sich alle Farbtöne problemlos mischen, ohne dass das Gebinde überfüllt ist. Soll das Produkt für eine bessere Verarbeitung zum Beispiel mit Wasser verdünnt werden, so bietet ein höheres Füllvolumen auch mehr Flexibilität. Der Maler kann direkt in dem Gebinde arbeiten und spart sich zeitraubendes Umfüllen und das Kalkulieren des Mischungsverhältnisses.

Vorteile des hohen Kopfraums im Farbeimer

  • Weniger Deckelanhaftung
  • Ausreichend Platz für Rolle und Abstreifgitter
  • Tönung und Verdünnung im Gebinde möglich

Keine Neuheit und auch kein Geheimnis

Bei dieser Praktizierung handelt es sich jedoch um keine Neuheit und längst auch um kein Geheimnis mehr. Wir haben unsere Farbeimer hinsichtlich der Deckelhöhe schon seit einigen Jahren umgestellt – und sind damit kein Einzelfall. Auch andere Marktbegleiter machen sich die Vorteile zunutze und lassen ausreichend Spielraum zwischen Deckel und Füllmenge. Parallelen kann man zu Herstellern der Lebensmittelindustrie ziehen. Viele Verpackungen enthalten eine bestimmte Menge Luft. Ein Test der Verbraucherzentrale Hamburg hat ergeben, dass von 24 getesteten Verpackungen zwei Drittel mehr als die erlaubten 30% Luft enthalten. Das allseits bekannte Beispiel bieten hierbei Chipstüten. Bei vielen Herstellern sind die Tüten nur zur Hälfte mit Chips gefüllt. Der Rest ist Luft, welche den Chips in der Tüte genügend Freiraum bieten soll und sie so beim Transport vor dem Zerbröseln schützt. Preisentscheidend ist deswegen bei weitem nicht die Größe der Tüte, sondern die Grammangaben des Herstellers. Diese müssen dem tatsächlichen Inhalt entsprechen. So, wie es eben auch bei unseren Farbeimern und den Angaben auf unseren Etiketten der Fall ist. Sie haben somit die Sicherheit, dass Sie nicht an der Baustelle von Deckelanhaftungen überrascht werden. Gleichzeitig sind Sie durch den hohen Kopfraum flexibler und schneller bei der Abtönung oder Verdünnung der Farbe.