Zum Inhalt springen

Untergrundvorbereitung – die Basis für die perfekte Oberfläche!

Die Untergrundvorbehandlung ist die Voraussetzung für ein optimales Endergebnis. Um den Untergrund richtig vorbehandeln zu können, muss jedoch vorher klar sein, um welchen Untergrund es sich eigentlich handelt. Die nötigen Informationen erhält man bei der Untergrunderkennung. Nachdem bekannt ist, welches Material beschichtet werden soll, muss noch eine Prüfung hinsichtlich der Beschaffenheit des Untergrundes erfolgen. Die Untergrundprüfung sollte sehr gewissenhaft erfolgen, da beispielsweise bei einem nicht tragfähigen Untergrund keine erfolgreiche Beschichtung ausgeführt werden kann.

Was ist eine Untergrundvorbereitung?

Fassade wird mit Einsatz eines Hochdruckreinigers und einer Arbeitsbühne gereinigt

Die Untergrundvorbereitung ermöglicht eine technisch einwandfreie und langfristige Beschichtung einer Oberfläche. Hierbei soll sichergestellt werden, dass die Farbe, die zur Schlussbeschichtung aufgetragen werden soll, die Bausubstanz langfristig schützt und gleichzeitig eine ansprechende Optik und Design ermöglicht.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen Beispiele möglicher Vorbehandlungen:

  • Reinigen mit Wasser und Schwamm
  • Trockenreinigen mit der Bürste oder dem Besen
  • Reinigen der Fassade mittels Hochdruck oder Dampf
  • Ammoniakische Netzmittelwäsche
  • Fluatieren
  • Schleifen
  • Mattieren
  • Anlaugen
  • usw.

Mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen wird sichergestellt, dass der Untergrund die benötigte Beschaffenheit für eine "saubere" Beschichtung aufweist.

Untergründe sollen tragfähig, fest, trocken und sauber sein!

Keine Untergrundvorbereitung = Russisch Roulette

Verzichten Sie auf die Untergrundvorbereitung, überlassen Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden dem Zufall. Nur durch eine fachgerechte Vorbehandlung kann ein langfristig technisch und optisch zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.

Eine große Rolle spielt die Feuchtigkeit des Untergrundes. Oft reicht eine vollständige Trocknung aus, um den Untergrund optimal auf den Anstrich vorzubereiten. Bei mineralischen Untergründen mit einer hohen Alkalität können hingegen ohne entsprechende Vorbehandlung Ausblühungen oder andere Mängel entstehen. Sie müssen mit einem Fluat-Salz behandelt werden, um den Untergrund zu neutralisieren und zu härten (= Fluatieren).

Glatte und glänzende Oberflächen sind meist sehr undurchlässig und bieten eine entsprechend schlechte Haftung. Sie sollten deshalb vor der Beschichtung angeschliffen oder mattiert werden. Auch das Anlaugen der Oberfläche kann die notwendige Tragfähigkeit bieten.

Sandende, mehlende und kreidende Altanstriche bzw. Untergründe sind ebenfalls nicht haftvermittelnd. Eine Verkrallung zum Untergrund kann aufgrund der vorliegenden Trennschicht nicht stattfinden. Nach Trocknung kommt es zu Haftungsstörungen, der Beschichtungsfilm platzt ab. Eine Grundierung ist hier also erforderlich.

Die richtige Grundierung zur Untergrundvorbereitung

In den meisten Fällen ist eine Grundierung notwendig. Sie übernimmt die Aufgabe einer Verfestigung, Haftvermittlung, Egalisierung oder auch Isolierung. In erster Linie werden Grundierungen nach folgenden Eigenschaften unterschieden:

  • wasserverdünnbar – lösemittelhaltig
  • pigmentiert – transparent

Jede Grundierung bringt hierbei unterschiedliche Eigenschaften mit sich. Bei porösen, saugenden und leicht sandenden Untergründen werden transparente, wasserverdünnbare Grundierungen eingesetzt. Liegt ein Untergrund vor, der stärker sandet, ist auf eine lösemittelhaltige Variante zurückzugreifen. Für alkalische Untergründe gibt es spezielle, pigmentierte und damit filmbildende Grundierungen, die ein vorheriges Fluatieren gegebenenfalls ersetzen können.

Maler grundiert einen bisher unbeschichteten Untergrund

Auch bei besonders festen, dichten oder glatten Untergründen kommen pigmentierte Produkte zum Einsatz. Sollte der Untergrund durch Nikotin vergilbt sein oder wasserverdünnbare, verfärbende Inhaltsstoffe enthalten, empfehlen wir eine lösemittelhaltige und pigmentierte Grundierung.

Mittlerweile sind viele verschiedene Grundierungen erhältlich – hoch innovative Produkte wie der Q4-Primer kombinieren mehrere Vorteile in einer Grundierung. Er verbindet alle Vorteile eines transparenten Tiefgrundes hinsichtlich der Eindringtiefe mit den positiven Eigenschaften einer pigmentierten Grundierfarbe da er farbgebend und filmbildend ist.

Grundierung nach Untergrundbeschaffenheit

Die Grundierung muss individuell für jede Oberfläche bestimmt werden – grundlegend kann man jedoch von folgenden Empfehlungen ausgehen:

UntergrundbeschaffenheitGrundierung
porös, saugend, leicht sandendwasserverdünnbar, transparent
porös, saugend, sandend, kreidend, mehlend, salzbelastetlösemittelhaltig, transparent
nicht / schwach saugend, fest, dicht, glatt, alkalischwasserverdünnbar, pigmentiert
fest, dicht, glatt, stark durch Nikotin o. ä. vergilbt, wasserlöslich, verfärbender Inhaltsstofflösemittelhaltig, pigmentiert

Nutzen Sie die Hilfsmittel der Industrie und der Verbände

Mann im Hemd hält sich einen Ordner mit Technischen Merkblättern vor den Bauch

Wie Sie die Untergrundbeschaffenheit überprüfen, erfahren Sie im Artikel Untergrundprüfung. Sichern Sie sich das Vertrauen Ihrer Kunden mit perfekten Arbeitsleistungen und nutzen Sie die Technischen Merkblätter der Farbenhersteller, in denen Sie alle nützlichen Tipps und Hilfestellungen zur Verwendung der Produkte finden. Weiterhin empfehlen wir Ihnen die Verwendung der BFS-Merkblätter des Bundesausschusses Farbe und Sachwertschutz, hier finden Sie detaillierte Informationen zu allen relevanten Untergründen.